Unvergessen wird den Mitgliedern die Ende Juli 2001 stattgefundene Konzerttournee nach Brasilien bleiben. Dort gaben das Orchester in Rio de Janeiro für die CCDIA, eine Organisation zum Schutz von Straßenkindern, 4 Konzerte. Aber auch die touristischen Attraktionen Copacabana, Zuckerhut und Corcovado fehlten im Reiseprogramm nicht.
Sechs weitere Konzerte wurden im Staat Sergipe in Nordbrasilien gegeben, dort auf Einladung von Padre Humberto Leeb. Er führt mit viel Engagement eine Missionsstation in Porto do Mato und setzt sich seit über 25 Jahren für menschenwürdige Lebensbedingungen der Bevölkerung ein.
Während unseres Aufenthaltes in Brasilien feierte Dirigent Herbert Nolte seinen 60. Geburtstag. Das Orchester widmete ihm aus diesem Anlass das Werk „A legend from Yao“, das unter Leitung des Bearbeiters und Mitspielers Sebastian Klein gleich uraufgeführt wurde.
Mit Herz und Polizeischutz
Musiker des Jugend-Akkordeon-Orchesters erkundeten alle Seiten Brasiliens
Artikel vom 28.September 2001 in den Lüdenscheider Nachrichten
Von Marlene Stube
Märkischer Kreis ■ „Rio einmal live zu erleben – war das beeindruckend“, schwärmt Kreske Jöns aus Lünen (20). Und auch ihre beiden Freundinnen Alexandra Schröder aus Herscheid (18) und Katrin Littmann aus Lüdenscheid (22) stimmen ihr begeistert zu. Nur: „Alleine würde ich mich allerdings nicht in eine brasilianische Großstadt trauen.“ Das mussten die drei Mädels auch nicht. Sie hatten eine 32-köpfige Unterstützung. Denn in den Sommerferien hatten die Mitglieder des Landes-Jugend-Akkordeon-Orchesters die große Möglichkeit, einmal Brasilien kennen zu lernen.
Weil es eine Konzertreise war, konnten die jungen Musiker im Alter von 14 bis 27 Jahren natürlich nicht den ganzen Tag an der Copa Cabana verbringen. Die musikalischen Auftritte der Deutschen standen ganz im Dienste der CCDIA, einer sozialen Organisation zu Gunsten von brasilianischen Straßenkindern. So hatte das Orchester von Anfang an Auftritte an allem möglichen und unmöglichen Orten. Neben einem Theater und einem Einkaufszentrum gehörte auch ein Konzert in einer Farvella, einem Stadtteil der Armen, dazu. Dieser Auftritt war nur unter Polizeischutz möglich.
Natürlich durfte auch der Spaß nicht zu kurz kommen, und so lernten die Jugendlichen den berühmten „Zuckerhut“, das Corcovado sowie die Strände in Rio kennen.
Im zweiten Teil der Reise ging es in den Norden Brasiliens, wo die Musiker bei einem Pater lebten, der sich auch um brasilianische Kinder kümmert. „Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen, die wir auf unserer Reise kennen gelernt haben, fand ich am Schönsten“, berichtet Alexandra Schröder im Nachhinein.
Die musikalischen Höhepunkte der Tournee stellten ein Konzert vor der Ärztekammer und ein gemeinsamer Auftritt mit dem Akademie-Chor Arajus dar.
Die Verabschiedung der Deutschen erfolgte in Brasilianischer Manier mit einem großen Fest, Musik, Tanz und einem Feuerwerk.
Brasilien zu erkunden, das war für die Mitglieder des Landes-Jugend-Akkordeon-Orchesters etwas ganz Besonderes.